Interview mit U13/U15 Headcoach Christoph Semsch
Kurzer Steckbrief:
Name: Christoph Semsch
geb.: 1986 in Ostdeutschland
Beruf: Befehlsempfänger im Industrie Park Höchst
Zu klein für sein Gewicht
Seit Sommer letzten Jahres ist der 29-jährige Christoph Semsch der Headcoach der U13 und U15. Zuvor hatte er die Runningbacks der Jugend unter seine erfahrenen Fittiche genommen. „Chef“ der Kampfzwerge ist er durch Zufall geworden, aber er hat diese Herausforderung gerne angenommen. Der erste Erfolg ließ nicht lange auf sich warten. Im Herbst letzten Jahres errangen seine Kampfzwerge, die U13, die Vizemeisterschaft in der Jugendliga – und das im ersten Jahr einer aktiven U13 bei Universe überhaupt. Es ist Zeit, den disziplinierten und immer konzentrierten Coach einmal vorzustellen.
Was reizt dich an dem Sport American Football?
Ich hab früher nur Fußball gespielt, da bei uns im Osten nichts anderes angeboten wurde. Leider erst im Alter von 18 Jahren stolperte ich über ein Plakat im Fitnessstudio, das zum Football Probetraining in Rüsselsheim einlud. Seitdem hänge ich an dem Ei. Das Spiel ist so komplex. Man braucht so viele verschiedene Typen und der Körperkontakt hat ja auch was Schönes.
Wo und wie hast du angefangen mit Football?
Ich habe 2004 bei den Rüsselsheim Razorbacks angefangen mit Football und erst mal ein Jahr Jugend gespielt.
Wo hast du überall gespielt und welche Positionen?
Nach der Jugend war ich jeweils ein Jahr in den Herrenmannschaften der Viernheim/Bürstadt Redskins und den Nauheim Wildboys. Danach habe ich ein Jahr mit Universe in der Landesliga gespielt. Durch eine Verletzung musste ich eine Pause einlegen und habe mir dann einen Traum erfüllt: 2014 bis 2015 habe ich für die Erfurt Indigos als Runningback gespielt.
Welche Positionen wolltest du schon immer mal spielen?
Runningback, Runningback, Runningback
Seit wann bist du Coach?
Die Lizenz habe ich seit 2008. Nachdem ich mich schwerer verletzt hatte, war ich nicht sicher, ob ich weiter machen will. Ja, und nun bin ich seit etwa 3 Jahren bei Universe als Coach.
Wie schätzt du die Jugendmannschaften sportlich ein in diesem Jahr? Wie die Herrenmannschaft?
Es geht endlich richtig steil vorwärts mit der Jugend. Leider wird diese in vielen Vereinen vernachlässigt, was in meinen Augen ein riesen Fehler ist. Wir müssen jetzt die Strukturen schaffen, um die Kids gut auszubilden. Das ist mir persönlich sehr wichtig. Verlieren will ich als Coach nie, aber ich kann mit Niederlagen leben, wenn wir uns gut verkauft haben. Manchmal fällt es mir schwer, nur außen zu stehen, weil man nicht eingreifen kann. Die erste U13 wird mir immer im Herzen bleiben. Es ist einfach ein unbeschreibliches Gefühl zu sehen, was die Jungs geleistet und wie sie sich entwickelt haben. In der U15 Liga schätze ich die Darmstadt Diamonds sehr stark ein, mit der Vizemeisterschaft kann ich leben. Mit der U13 würde ich gerne Wiesbaden schlagen. Die Herren haben einen sehr guten Coaching Staff und werden in der GFL Süd und dann hoffentlich in den Playoffs für viele Überraschungen sorgen.
Was macht dir am Coachen am meisten Spaß?
Rumbrüllen! Nein, Spaß beiseite. Ich möchte dem Sport treu bleiben und junge Spieler ausbilden, damit sie ihre Ziele erreichen und dafür sorgen, dass American Football in Deutschland noch bekannter wird.
Wie stellst du dir deine Zukunft als Coach vor?
Ich bin ja nur durch einen Zufall HC geworden und mache das sehr gerne. Ich kann mir aber auch gut vorstellen, wieder nur meine Runningbacks zu trainieren. Ich weiß nicht, was die Zukunft bringt. Mich selbst möchte ich weiterbilden und hoffe auch, dass wir von den Herren lernen können. Mein Traum wäre, Football im "Osten" zu coachen.
Möchtest du noch was Wichtiges loswerden?
Disziplin, Willen und Spaß ist der Schlüssel zum Erfolg und wichtiger als Talent. Es ist ein Teamsport. Ich mag keine One Man Show. Unterstützt die Jugend! Sie ist die Zukunft.